Erste Eindrücke aus Namibia

Goeie naand zusammen 🙂
( heute mal, um den ersten Eintrag aus Namibia standesgemäß einzuleiten eine Begrüßung auf Afrikaans 😉 )

Also, wie ihr gemerkt habt ist es eine Weile her, dass ich das letzte mal etwas geschrieben habe. Jetzt bin ich bereits seit 10 Tagen in Namibia und seit genau einer Woche in Swakopmund und habe nun auch endlich gut funktionierendes und sehr schnelles Internet, sodass ich nun mal über meine ersten Eindrücke berichten kann.
Hinter mir liegt ein seeeeehr langer und anstrengender Nachtflug ohne Schlaf. Von Frankfurt über Johannesburg nach Windhuk. Schon in den Lüften hoch über Namibia begann das Staunen. Außer Sand und vereinzelten Wegen war nichts zu sehen und die einzige Frage, die sich jeder von uns 16 Freiwilligen gestellt hat war: wo soll denn irgendwo im nirgendwo ein Flughafen sein?!20150908_111651 Als wir dann gelandet waren, wurde diese Frage natürlich beantwortet. Ein sehr kleiner Flughafen mit 3 Flugzeugen und über 50km außerhalb der Stadt 😉 Alle Passagiere mussten zu Fuß über das Rollfeld laufen. Dann musste jeder Einreisungspapiere ausfüllen und sich vor eine Wärmebildkamera stellen bevor man weitergehen durfte um den Koffer abzuholen. Diese Aktion war schon das erste Chaos, weil sich herausstellte, dass niemand von uns das richtige Visum hatte, sondern nur eine Bestätigung über die vorhandenen Papiere. So bekam jeder eine Aufenthaltsdauer von 10 Tagen. Das war aber kein Problem, weil eh das 3-tägige Orientierungsseminar in Windhuk auf dem Plan stand. Wir haben in dieser Zeit im Backpacker Hostel gewohnt. Sehr chaotisch, da wir mit 10 Mädels in einem sehr kleinen Zimmer geschlafen haben. Natürlich gab es nicht genügend Platz für das ganze Gepäck. Der meist gesagte Satz war dementsprechend „Vorsicht, Ich muss mal dadurch“. Auf dem Plan standen also Infos Über Land und Leute und das Kennenlernen von den Leitern und Mitarbeitern des Namibischen Roten Kreuzes, die uns alle sehr nett empfangen und begrüßt haben. Die Leiterin versicherte uns, dass wir ab diesem Zeitpunkt „a mother in Windhoek“ hätten 🙂 Wir haben viel gesehen, dank zahlreicher (und wirklich sehr lustiger Taxifahrten), einer Stadtführung durch Katutura und dem Besuch eines sogenannten „Local Market“. Dieser bereitete durch herumliegende Kuhköpfe und Innereien einen leichten Schockmoment.
Nach 3 Tagen ging es dann endlich so richtig los und wir wurden nach Swakopmund gefahren. Zum Glück nur ein Weg von 4 Stunden auf einer wirklich breiten und gut ausgebauten Straße. (das ist hier nicht selbstverständlich ;)…) Diese Fahrt begann damit, dass wir ohne Reisepass losfahren mussten. Der lag nämlich zu diesem Zeitpunkt noch im Homeoffice. Aber unsere Betreuerin hat uns aufgeregt angerufen und uns die Pässe zum Glück noch rechtzeitig hinterhergebracht. Wir waren noch in Windhuk und konnten den Busfahrer dazu überreden 5 Minuten zu warten. Dann konnte die Reise aber wirklich losgehen und wir haben auch gleich nette Gespräche mit Einheimischen führen können. Wir haben namibische Jugendliche kennengelernt, die deutscher Abstammung sind. So haben wir viel über das Leben auf einer Farm erfahren. Ihre Eltern besitzen nämlich eine kleine Farm von mehreren 100 Hektar (und das ist hier wirklich nicht viel ;))
In Swakopmund angekommen wurden wir mit Lagerfeuer und gegrillten Würstchen in Empfang genommen. Bei diesem netten Grillabend konnte ich auch gleich ein paar andere Freiwillige kennenlernen, die hier in der Nähe wohnen. So ergaben sich schnell erste Bekanntschaften und Pläne für das Wochenende. Dieses bestand zunächst mal aus Koffer aus- und Schränke einräumen (meine 1-Zimmer-Wohnung ist , wie man so schön sagt „klein aber fein“). Aber auch aus meinem ersten Sundowner am wunderschönen Strand bei einem der atemberaubendsten Sonnenuntergängen, die ich je gesehen habe. Wirklich traumhaft. DSCI0025Anschließend waren wir Essen im Jetty´s. Das ist hier ein sehr bekanntes Restaurant. Nicht ganz billig aber lecker und mitten auf der Seebrücke 🙂
Am Montag war es dann soweit: Mein erster Arbeitstag 😀 Wir (das sind meine Mitfreiwillige, die übrigens direkt neben mir wohnt und ich) wurden abgeholt und ins DRC gefahren. Das ist eins der Armenviertel hier, ca. 7km außerhalb der Stadt. Sofort kamen 20 Kinder auf uns zugestürmt und klammerten sich an uns fest. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir so fröhlich empfangen und aufgenommen wurden. Meine Aufgaben für das nächste Jahr werden jetzt die Betreuung von Schulkindern und die Hausaufgabenhilfe sein. Von 9-12 Uhr machen wir mit den 3&4-Klässlern kleine schulische Übungen und spielen mit ihnen, da sie um 12:00 in die richtige Schule gehen. Bisher haben wir Namensschilder gebastelt (diese vielen neuen Namen, die zum Teil wirklich durch die fremde Sprache kompliziert sind, sind echt schwer zu merken). Gestern und heute haben wir mit den Kindern ein Plakat über gesunde und ungesunde Lebensweise erstellt und Briefe über die Wocheendplanung geschrieben. Es fällt mir noch schwer die Stunden angemessen zu planen und vorzubereiten, weil die Kinder alle auf einem unterschiedlichen Lernniveau sind. Einige können gut Englisch und andere können nicht schreiben, weil sie nicht zur Schule gehen. Eine gute Abwechslung dazu bieten aber die Pausen. Da spielen und toben alle Kinder zusammen. Sehr beliebt ist ein Ballspiel, das so ähnlich geht wie Völkerball. Ich soll auch immer mitspielen, aber die Kinder sind besser als ich ;). Um mich leichter zu verständigen, auch mit den Kindern der Pre-School, nehme ich jetzt an einem Afrikaans Kurs teil, wie ihr meiner Begrüßung entnehmen könnt. Gestern hatte ich die erste Stunde 🙂 Eine sehr interessante Sprache. Eine Mischung aus Englisch und Niederländisch.

Totsiens, und bis dann,
eure Miri 😀

Flughafen von Windhoek

Der Flughafen von Windhoek

irgendwo zwischen Windhoek und Swakopmund ;)

irgendwo zwischen Windhoek und Swakopmund 😉

Die Gegend, in der ich wohne

Die Gegend, in der ich wohne

Meine Wohnung wie sie am Anfang aussah (der Koffer liegt da jetzt natürlich nicht mehr ;))

Meine Wohnung wie sie am Anfang aussah
(der Koffer liegt da jetzt natürlich nicht mehr ;))

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